Wir kümmern uns um Fußgänger!
Seit 1.1.2020 engagieren wir uns als Ortsgruppe des FUSS e.V., Fachverband Fußverkehr Deutschland, Berlin. FUSS e.V. ist, unter dem Motto „Mit uns geht es besser!“, eine Interessenvertretung von Fußgängern in Deutschland, der sich seit 1985 dafür einsetzt, das Zufußgehen sicherer, gesünder, angenehmer und attraktiver zu machen und damit den Umweltverbund von Fuß, Rad und Bus/Bahn in Stadt und Land zu stärken. Vor Ort setzen wir uns als FußgängerLobby für mehr Beachtung und Wertschätzung in Remseck, Ludwigsburg, Waiblingen, Kornwestheim, Fellbach usw. mit verschiedenen Projekten. Als Hauptprojekt unser FußverkehrsCheck in den Remsecker Ortsteilen in 2020/21 als offene Bürgerbeteiligung mit über 240 Checks zu den Themen freie Gehwege, Tempolimits, Fußgängerüberwege, mehr Aufenthaltsqualität in Stadt, Wald und Flur usw., Näheres unter www.remseck-zu-fuss.de und immer wieder hier im Amtsblatt der Stadt Remseck. Bei Interesse oder Fragen bitte einfach melden!
Deshalb machen wir auch gerne mit: Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg ruft zum Internationalen Tag der älteren Menschen zur landesweiten Aktion „Geh weg von meinem Gehweg! Freier Gehweg“ am 01. Oktober 2022 auf. Und unsere FUSS-e.V. Ortsgruppe Remseck+Umgebung macht auch mit! (Folgender Text in Anlehnung an die Veröffentlichung des Landeseniorenrats Baden-Württemberg).
Zufußgehen ist die ursprünglichste Form der Fortbewegung, gerade für Kinder oder ältere Menschen ist die Möglichkeit, alltägliche Wege zu Fuß erledigen zu können, eine wichtige Voraussetzung zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Wer zu Fuß unterwegs ist, tut außerdem seiner Gesundheit etwas Gutes und spart Geld. Die Mobilitätsstudie des Bundesministeriums für Verkehr zeigt, dass in Deutschland täglich 93 Millionen Personenkilometer zu Fuß erbracht werden. Dabei werden 22 Prozent aller täglichen Wege in Deutschland ausschließlich zu Fuß bewältigt werden, 32 Prozent der Bundesbürger*innen sind tagtäglich als Fußgänger*innen unterwegs sind und legen täglich im Schnitt 3,6 Kilometer zurück. Dies ergibt ein Drittel der Fußwege zum Einkauf und Erledigung, ein weiteres Drittel für Freizeitzwecken und ein Viertel für Beruf und Ausbildung. Denn egal wie wir uns im Alltag fortbewegen, mindestens eine Etappe muss dabei zu Fuß bewältigt werden. Und dennoch stehen der Fußverkehr und die dazu notwendigen freien Fußgängerwege viel zu wenig im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit (in Politik und Verwaltung).
Eindeutig geregelt ist ein Gehweg ist eine Verkehrsfläche, die laut Straßenverkehrsordnung grundsätzlich nur vom Fußgängerverkehr und Rollstuhlfahrer*innen genutzt werden darf. Aber die Wirklichkeit sieht vielerorts leider ganz anders aus. Fußgänger werden vielfach auf Gehwegen behindert oder blockiert durch parkende Autos, abgestellte und fahrende E-Scooter, legale und illegale Fahrradfahrer, Mülltonnen, Straßenschilder, Büsche und Äste, Stolperfallen wie lose Bodenplatten und wackelnde Gullydeckel und so weiter. Diese und andere Barrieren bedrohen die Sicherheit und die Bewegungsfreiheit vor allem von älteren Menschen, insbesondere mit Rollatoren, Menschen jeden Alters im Rollstuhl, Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, Eltern mit Kinderwagen und Kindern..Wenn zu Fuß kein Fortkommen mehr auf den Bürgersteigen ist, müssen Fußgänger*innen häufig die Straßenseite wechseln oder gar auf die Straße ausweichen. Doch das können nicht alle gleichermaßen. Für Menschen, die etwa mit einem Kinderwagen oder im Rollstuhl unterwegs sind, bedeuten diese Hindernisse mühsame Umwege, die teilweise auch ein Gefährdungspotenzial in sich bergen.
Mit der Aktion „Freier Gehweg“ soll alle zu Fuß Gehenden, ob Spaziergänger, Jogger, Familien mit Kindern, Senioren, Mobilitätseingeschränkte usw. die Gelegenheit haben, mitzumachen und festzuhalten, wie häufig Gehwege zugeparkt, zugestellt werden oder zugewachsen sind. Man kann damit die Position der Fußgänger*innen bei Politik und Verwaltung stärken, dem Fußverkehr eine Stimme geben und klarstellen, dass der freie Gehweg den Fußgängern, und dabei insbesondere Älteren und Kindern, eine sichere Teilnahme am Verkehr ermöglichen muss.
Also die freundliche Bitte: Machen Sie also doch einfach auch hier in Remseck mit und gehen Sie zum Aktionstag Samstag, den 1.10.2022 allein oder mit einer Gruppe durch die Straßen Ihres Ortes, Ihres Quartiers, Ihrer Nachbarschaft und klemmen Sie die Hinweiskarten unter die Scheibenwischer der auf Gehwegen parkenden Autos oder befestigen diese Hinweiskarten mit Kreppband an den Hindernissen, die sie bemerken. Prüfen und checken Sie Ihre Wegen und die Örtlichkeiten dazu nach diesen Vorgaben und empfehlen und dokumentieren Sie Änderungsnotwendigkeiten per Handy-Foto und kurzem Text. Denn „bruddeln“ allein hilft nix! Fotos und Notizen an uns zur Weiterleitung senden: EMail