Plakataktion „Ein Weg für alle“
Leider wurde ich als Teilnehmer des „Runden Tisch Fuß- und Radverkehr“ von der Entscheidungsfindung für die Plakataktion „Ein Weg für alle“ wegen eines Organisationsversäumnisses des Rathauses ausgeschlossen. Denn obwohl bekannt war, dass ich wegen Urlaubs an der entscheidenden Sitzung nicht teilnehmen konnte, hat man bei der Einladung dazu vorher, eigentlich üblich, nicht die Sitzungsunterlagen zur Prüfung/Teilhabe übersandt. Diese wurden dann, vielleicht für manchen der Teilnehmer doch zu überraschend, in der Sitzung präsentiert und so halt abgenickt. Erinnert so an die Klage des Stadtrats Gerhard Waldbauer, der Sitzungen ohne vorherige Unterlagen auch bei seinem Gemeinderat-Abschied in der LKZ beklagte. Ich habe vom Inhalt der Plakataktion erst aus dem Sitzungsprotokoll danach erfahren, konnte diese bei unseren Klublern/Checker schnell noch abstimmen, mit vielen Idee und Einwänden dazu, aber alles war ja schon entschieden!
Ich habe dann in Emails diese Ideen und Einwände noch zeitnah vorgebracht, bisher ist nix davon aufgegriffen worden. Im Einzelnen:
- Ziel ist es die Gruppen Fuß und Rad anzusprechen. Dazu halten wir es für zielführender, eine quasi Gruppenverantwortung anzusprechen, indem statt ICH jeweils WIR verwendet wird, um alle anzusprechen. Berühmt dazu: WIR schaffen das! Dazu bei jeder Aussage ein Ausrufezeichen als besondere Betonung.
Also als Beispiel:
WIR treten … auf die Bremse! (Nämlich wir Radelnde)
WIR halten … lieber einmal zu viel an!
Wir halten die Formulierung beim Plakat Mensch mit Rollator zu aggressiv und herabsetzend. Vorschlag: WIR fühlen uns unsicher … bei zu geringem Sicherheitsabstand!
- Sind die verwendeten Farben gesichert Remseck-Farben?
4. Ein Plakat mit Familien mit Kindern fehlt unverständlicherweise, die ja besonders durch den Radverkehr in ihrem Bewegungsdrang eingeschränkt sind. Auch auf der Hauptseite wichtig neben einem Rad, und einem Hund zumindest auch ein Kind vorsehen.
5. Plakat RADGEHEN ist unverständlich. Rückwärtsgehen? Vorschlag: Wir gehen … aus Rücksicht mit dem Rad ein Stück
- Plakat ANHALTER ist geschlechtsspezifisch. Vorschlag: Voll … die Rücksichtsvollen! Wobei dieses Plakat von der üblichen Aussage der anderen abweicht, also überhaupt prüfen. Vorschlag: WIR nehmen … Rücksicht auf andere Wegbenutzer!
- Plakat WARTEN verdeutlicht nicht, dass Kinderwagen immer Vorrecht hat. Vorschlag: canceln.
- GRUPPENGEHEN Wir lassen Platz … für Andere!
- KINDERSPIELEN Wir wollen … uns überall austoben!
- Dann bitte ich nochmal dringend, die Grundkonzeption insgesamt auf den kritischen Prüfstand zu stellen. Denn ich hatte bisher nicht mitgenommen, dass unzählige Plakate aufgehängt werden sollen, mit unterschiedlichen Aussagen für unterschiedliche Gruppierungen. Freut wohl den beauftragten Grafiker, aber erreicht man damit wirklich das definierte Ziel? Letztlich würde das bedeuten, dass man an allen „Eingängen“ alle Plakate aufstellen muss, um auch alle für den „Weg für alle“ anzusprechen. Ein Unding also! Ich ging angesichts der bisherigen Diskussion davon aus, dass es e i n Plakat wird, durchaus etwas größer, an allen relevanten Zugängen zum von mir so definierten „Entschleunigungsbereich“, man könnte auch Stadtpark Remseck sagen, um darauf die klare Botschaft : Fußgänger-/Kinderbereich, also Rücksicht, Schritttempo, Anhalten, Schieben … rüberzubringen. Wie man es durchaus auch und deutlicher machen kann, zeigt ein Foto von meiner letzten Reise in den Niederlanden, immer gerühmt als Rad-ElDorado. Auch dort muss man wohl klar und deutlich den Schutz des Fußverkehrs einfordern.
Vielleicht klappt ja doch noch eine „Modifizierung“, wichtiger aber ist neben dieser nichtamtlichen Aktion eine stringente Anordnung für den gesamten Bereich Endhalte, Rathaus, Neckarstrand mit amtlichen Verkehrsregelungen, denn nur die können für weiterhin Unvernünftige sanktioniert werden. Ich habe im besagten Bereich eine großräumige Fußgängerzone als das Herz von Remseck dringend angeregt, zum Bummeln, Aufenthalten, Schwätzen, Feiern … alles nur zu Fuß möglich! Als Ausnahmeregelung dann Mo – Fr Zusatzschild „Rad frei“, allerdings zusätzlich dazu „Schrittgeschwindigkeit“. So ist es z.B. am Max-Eyth-See geregelt, und auch anderswo, wo viele Menschen zum Bummeln, Aufenthalten, Schwätzen, Feiern … unterwegs sind. Also eine Entschleunigszone an Wochenenden für die vielen Bürgerinnen und Bürger und die vielen Besucher. Für Radfahrende ist es zumutbar, dafür maximal ein paar hundert Meter ihr Rad zu schieben, wieso soll das in Remseck nicht angeordnet werden können. Unsere FUSS e.V.-Ortsgruppe bleibt da dran!